B Corp zeichnet Firmen aus, die sozial und ökologisch handeln
Was Fairtrade für Kaffee bedeutet, ist B Corp für Unternehmen. So beschreibt die gemeinnützige Organisation B Lab über das von ihr entwickelte Qualitätssiegel. Es richtet sich an Firmen, die sich für soziale und ökologische Themen engagieren. Der Unterschied zu Fairtrade: dort nimmt garantiert man, dass einzelne Produkte sozial, nachhalig und ökologisch produziert wurden. B Corp nimmt dagegen das ganze Unternehmen in den Focus.
Nichts geringeres als ein neues Unternehmertum soll durch die wachsende Gemeinschaft an B Corp zertifizierten Unternehmen entstehen. So jedenfalls die Hoffnung von B Lab. Der Buchstabe „B“ steht dabei für Benefit, was hier am besten mit „positivem Wirken“ übersetzt werden kann. „Corp“ steht Corporation,also Unternehmen.
Firmen, die dieses Zertifikat erhalten wollen, müssen festgelegte ökologischen und soziale Richtlinien erfüllen. So wird u.a. geprüft, welche Auswirkungen die Aktivitäten eines Unternehmens auf die Kunden, Mitarbeiter und die Umwelt haben. Als eine der wenigen Banken weltweit trägt die niederländische Triodos-Bank das Siegel. Das Kreditinstitut ist Europas größte Nachhaltigkeitsbank und garantiert ihren Kunden, ausschließlich Unternehmen, Institutionen und Projekte zu finanzieren, die zum Wohl von Mensch und Umwelt beitragen. Die Bank finanziert beispielsweise Projekte aus den Bereichen erneuerbare Energien, Ökolandbau, Bildung oder Altenpflege.
B Corp steht in Europa noch ganz am Anfang. Doch die Betreiber sehen großes Potenzial: die beteiligten Unternehmen könnten gemeinsam neue Impulse setzen. Das zeigt der Blick in die USA. B Lab wurde 2006 im US-Staat Pensylvania gegründet und breitete sich von dort zunächst in den engischsprachigen Ländern aus. Rund 800 der 1.300 zertifizierten Unternehmen stammen aus den USA, viele aus Australien. Aber auch 40 brasilianische Unternehmen haben die Aufnahmeprozedur bestanden. Zu den bekanntesten gehören die Outdoorfirma Patagonia und der Eishersteller Ben & Jerry’s.
In Deutschland tragen sechs Firmen das Label. Die erste war die Berliner Suchmaschine Ecosia, die rund 80 Prozent ihres Gewinns für Wiederaufforstungen der Regenwälder spendet.